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Petersplatz in Rom Kirchenfenster Kerzen Kreuze im Sonnenuntergang

Reutlingen

Foto: RTF.1
Jobbst du noch oder arbeitest du schon? - Reutlinger Gespräche Wirtschaft Kirche

Hand aufs Herz: Arbeiten Sie nur, um Geld zu verdienen? Oder um sich selbst einzubringen? Der Begriff Beruf, so wie wir ihn heute kennen und den viele Menschen vom Job oder von der Beschäftigung unterscheiden, stammt von Martin Luther. Er war davon überzeugt, dass jeder Mensch eine Berufung hat. Überhaupt haben Luther und der Protestantismus auf die heutige Wirtschaft und Arbeitswelt einen größeren Einfluss, als manch einer denkt. Der Reutlinger Prälat Christian Rose hatte zu diesem Thema Vertreter aus Wirtschaft und Kirche eingeladen, um im Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Werkstätten der BruderhausDiakonie in Reutlingen. Hier treffen Kirche und Arbeit zusammen. Ursprünglich vom Pfarrer Gustav Werner aus Walddorfhäslach gegründet hatten hier einst Waisenkinder Aufnahme gefunden. Unter ihnen Wilhelm Maybach, der hier Gottlieb Daimler kennenlernte. Darauf nahm auch die Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in ihrer Rede Bezug.  "Das war wirklich eine erfolgreiche Begegnung, die unser Bundesland Baden-Württemberg bis heute prägt", sagte Hoffmeister-Kraut. "Man könnte durchaus die These aufstellen, dass die Erfindung des Verbrennungsmotors aus dem Geist der protestantischen Diakonie heraus entstanden ist. "
 
Der protestantische Geist habe in Baden-Württemberg ein Unternehmertum mit ganz besonderen Werten entstehen lassen. Hier zähle nicht der schnelle Profit sondern die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Das habe sich auch in der Krise von 2009 gezeigt.  "Es ist deshalb alles andere als ein Zufall, dass Baden-Württemberg nicht nur besonders rasch, sondern vor allem auch ohne große Arbeitsplatzverluste aus der Krise herausgekommen ist", so Hoffmeister-Kraut. "Nachhaltigkeit und soziales Verantwortungsbewusstsein sind für die meisten Mittelständler nicht nur hohl klingende Worte, sondern sie sind Teil ihrer DNA. "
 
Viel Gesprächsstoff für die Wirtschafts- und Kirchenvertreter lieferte auch der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland Prof. Gerhard Wegner. Für Luther habe der Mensch Anspruch auf Sinn und Anerkennung, so Wegner. "Die Idee vom Beruf setzt sich, je weniger, desto mehr in guter Arbeit um, von Arbeit, die zu mir passt, die zu mir gehört, denn nur unter den Bedingungen guter Arbeit kann man sich vorstellen, dass Berufung überhaupt realisiert werden kann. Alles andere ist dann eigentlich nicht hinnehmbare, wo ich etwas tue, was gar nicht zu mir passt, wo ich nur entfremdete Arbeit leiste", sagte Wegner.
 
Auch heute gäbe es drei Kriterien für positives Berufserleben: Etwas leisten, worauf man stolz ist, etwas leisten, was der Gesellschaft nützt und Wertschätzung für das, was man geleistet hat. Die Menschen wünschten, sich selbst in der Arbeit einbringen zu können.  "Unser Beruf wird so zum Gottesdienst im Alltag der Welt", sagte Prälat Dr. Christian Rose. "Luther fasst dies ganz knapp mit einem Sprichwort, das er vorgefunden hat in seiner Zeit, und das er sich zur eigen macht: Wer treu arbeitet, der betet zweifach. "
 
Zwar spielt die Religion in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr die Rolle wie zu Luthers Zeiten, aber sich selbst für die Gesellschaft nützlich zu machen, das gehört für viele nach wie vor zu einem erfüllten Leben dazu.


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