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Petersplatz in Rom Kirchenfenster Kerzen Kreuze im Sonnenuntergang

Buttenhausen

Foto: RTF.1
Versöhner und streitbarer Demokrat: Kretschmann und Bischof Fürst gedenken Matthias Erzberger

Am 26. August 1921, vor nunmehr 100 Jahren, haben rechtsnationale Terroristen den Zentrumspolitiker Matthias Erzberger ermordet. Aus diesem Anlass haben der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bischof Gebhard Fürst das Geburtshaus des Politikers in der Münsinger Teilgemeinde Buttenhausen besucht.

Ministerpräsident Kretschmann, Bischof Fürst und Bürgermeister Mike Münsing trafen sich zunächst an der alten Bernheimer'schen Realschule, dem heutigen Jüdischen Museum. Ein Theaterstück der BruderhausDiakonie erinnerte dort an Stationen aus dem Leben des Politikers. In ärmlichen Verhältnissen wuchs der Katholik in einem Dorf auf, das damals zur Hälfte jüdisch und zur anderen Hälfte protestantisch war. Das hat ihn geprägt. „Das war eine gläubige Familie, die praktiziert hat, und ich denke, dass diese Werteorientierung von großer Bedeutung war, Versöhnung zu stiften", sagte Bischof Fürst.

Versöhnung stiftete Erzberger zwischen den am Weltkrieg beteiligten Parteien. Im Eisenbahnwaggon von Compiègne - wie in seinem Geburtshaus in Buttenhausen dargestellt - handelte er mit den Alliierten den Waffenstillstand aus.

Dafür gab es massiven Widerstand von Rechten und Nationalisten. Sie setzten die Dolchstoßlegende in Umlauf – heute würde man sagen: eine Verschwörungstheorie. Doch Erzberger blieb standhaft.

„Wir brauchen alle Mut", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Den Mut vom Erzberger werden nicht alle von uns aufbringen, aber etwas Zivilcourage, wenn gegen die Demokratie gehetzt wird. Das kann jeder aufbringen, und deshalb ist es wichtig, auch solcher starker Persönlichkeiten zu gedenken."

Die Theatergruppe zeigte den Reichstagsabgeordneten beim gemeinsamen Wirtshausbesuch mit Carl Diez im Schwarzwald – kurz bevor Erzberger in Bad Griesbach ermordet wurde. Ein politischer Anschlag. Auftraggeber wie Täter kamen aus rechtsnationalen Kreisen.

Die Weimarer Republik sei die erste Demokratie auf deutschem Boden gewesen, sagte Kretschmann. Sie sei dann gescheitert, weil sie zu wenig Demokraten hätte. „Aber er war einer, und das zeigt uns: Ohne lebendige und streitbare Demokraten gibt es auch keine Demokratie."

An die Geschichte des Versöhners und streitbaren Demokraten von der Geburt in Buttenhausen bis zum Tod in Bad Griesbach erinnert die Ausstellung in Erzbergers Geburtshaus.


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