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Menschenrechtsorganisation

Foto: RTF.1
Helfer sehen Geflüchtete aus der Ukraine zunehmend von Menschenhandel bedroht

Frauen und Kinder werden sich in den kommenden Wochen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sehen, Opfer von Menschenhandel zu werden, da die Rücklagen vieler Geflüchteter allmählich zur Neige gehen, warnt die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM).

Viele von ihnen wissen nicht, dass sie ein Recht auf einen geschützten Status haben, der sie zu Arbeit, Gesundheitsversorgung und finanzieller Unterstützung in Europa berechtigt.

Dies macht sie nach Überzeugung von IJM zu einem leichten Ziel für Menschenhändler, die bereits in ganz Europa tätig sind und Flüchtlinge mit falschen Angeboten für Arbeit, Unterkunft und Geld in die Ausbeutung locken können. Dringende Maßnahmen sind jetzt erforderlich, um Geflüchtete zu schützen, bevor es zu spät ist.

Shawn Kohl, Direktor für Mittel- und Osteuropa bei International Justice Mission, erklärt: "Wir müssen Flüchtlinge erreichen, bevor Menschenhändler es tun. Da sich die Ersparnisse vieler Geflüchteter zunehmend erschöpfen und Frauen ihre Einkommensquellen verlieren, besteht jetzt ein kritisches Zeitfenster in dem wir handeln müssen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Schutz für Geflüchtete jetzt ausgeweitet wird, damit wir in den kommenden Monaten keinen signifikanten Anstieg an Fällen von Menschenhandel erleben, weil entsprechende Maßnahmen zu spät kommen."

Nach Angaben der Vereinten Nationen entwickelt sich die beispiellose Vertreibung von Millionen von Ukrainer/-innen zu einer 'Krise durch Menschenhandel'". Seit Beginn des Krieges sind viele Flüchtlinge verzweifelt auf der Suche nach Unterkünften, Transportmöglichkeiten und Arbeit. Ihre Reiserouten führen sie dabei durch Gebiete, in denen nachweislich ein hohes Risiko besteht, von Menschenhändlern angeworben zu werden. In der Folge treffen Menschenhändler, die bereits in diesen Regionen tätig sind, auf eine höhere Zahl potenzieller Zielpersonen - insbesondere Frauen und Kinder.

Menschenhändler nutzen Schutzbedürftigkeit von Geflüchteten aus

Bedrohungen für die Sicherheit von Geflüchteten erstrecken sich inzwischen weit über das Überschreiten der Grenzen hinaus. Viele Flüchtlinge sehen ihre finanziellen Mittel erschöpft, da sie oft ihre Jobs, Geschäfte und Lebenspartner in der Ukraine zurücklassen mussten. Frühere Einkommensquellen versiegen oder sind nicht mehr vorhanden.

Einigen Geflüchtete ist nicht bewusst, dass sie durch die Beantragung eines geschützten Status für Flüchtlinge ein Recht auf Arbeit haben. Damit werden sie anfällig für trügerische Angebote. Der geschützte Status berechtigt sie außerdem zu medizinischer und finanzieller Unterstützung - ein zusätzlicher Schutz vor Ausbeutung, da sich dadurch finanzielle Abhängigkeit verringern lässt. IJM hat beobachtet, dass viele Flüchtlinge unter extremen Traumata leiden. Dazu zählen insbesondere diejenigen, die erst vor kurzem geflohen sind, komplexe Bedürfnisse haben oder längere Zeit in aktiven Konfliktgebieten verbracht haben. Viele Geflüchtete sind aufgrund dieser Faktoren desorientiert und werden anfälliger für die Anwerbung durch Menschenhändler.

Menschenhändler wenden verschiedene Methoden an, um schutzbedürftige Personen anzuwerben. Sie machen falsche Versprechungen von Arbeit und binden Betroffene an sich, indem sie ihnen eine Liebesbeziehung vorspielen. Nach der Anwerbung werden die Betroffenen oft nach Westeuropa gebracht, auch nach Deutschland. Dort werden sie sexuell ausgebeutet oder zur Arbeit gezwungen.

IJM hat nach eigenen Angaben in mehreren Fällen dazu beigetragen, Betroffene von Menschenhandel aus den ukrainischen Grenzregionen in Sicherheit zu bringen. IJM fordert nun, Maßnahmen für ein frühzeitiges Eingreifen verstärkt zu unterstützen, um zu verhindern, dass Flüchtlinge in ausbeuterische Situationen geraten. Die Erfahrung von IJM aus grenzüberschreitenden Fällen zeigt, dass die tatsächliche Ausbeutung von Betroffenen meistens erst Monate nach ihrer Anwerbung sichtbar wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt vorbereitet sind, um Menschen rechtzeitig zu schützen.

Seit Beginn des Krieges arbeitet IJM mit Behörden, Schutzunterkünften und Freiwilligengruppen in Rumänien zusammen. Fokus dieser Arbeit ist es, das Bewusstsein für Risiken von Menschenhandel zu schärfen, Schulungen zum Thema Schutz von Geflüchteten anzubieten sowie Flüchtlingen sichere Unterkünfte zu vermitteln und sie mit Rechtsberatung zu unterstützen. Ähnliche Maßnahmen müssen nun in größerem Umfang in ganz Europa ergriffen werden, um zu verhindern, dass Menschenhändler/-innen schutzbedürftige Geflüchtete rekrutieren.

"Es ist wichtig, dass wir jetzt handeln, um Geflüchtete vor Menschenhandel zu schützen. IJM ist seit Beginn des Krieges in der Grenzregion und darüber hinaus tätig. Wir können uns jetzt nicht zurückziehen, wo sich die Problemlage der Geflüchteten ändert und viele von ihnen dadurch in Gefahr geraten," erklärt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V. "In den vergangenen zwei Jahren hat IJM erfolgreich mit Behörden in ganz Europa zusammengearbeitet, um gegen Menschenhandel vorzugehen, Betroffene in Sicherheit zu bringen und Täter/-innen zur Rechenschaft zu ziehen. Schutzmaßnahmen gegen Menschenhandel müssen jetzt in ganz Europa ausgeweitet werden, um sicherzustellen, dass wir den Tätern immer einen Schritt voraus sind."


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