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Petersplatz in Rom Kirchenfenster Kerzen Kreuze im Sonnenuntergang

Rottenburg/Stuttgart

Foto: RTF.1
Bischof Krämer würdigt verstorbenen Papst Franziskus

Mit Betroffenheit und tiefer Trauer hat Dr. Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, auf die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus reagiert, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war.

„Papst Franziskus hat in seinen zwölf Jahren als Oberhaupt der katholischen Kirche markante Zeichen gesetzt, die über seinen Tod hinauswirken werden", so Bischof Krämer. Schon mit dem Antritt seines Amtes habe Franziskus einen neuen Ton im Vatikan eingeführt – geprägt von persönlicher Bescheidenheit und menschlicher Nähe. In persönlichen Begegnungen habe er ihn stets als aufmerksamen und zutiefst zugewandten Menschen erlebt, so Krämer.

Stimme der Barmherzigkeit und der Ausgegrenzten

Ein zentrales Merkmal seines Pontifikats sei die Betonung der Barmherzigkeit Gottes gewesen. Franziskus habe konsequent die Aufmerksamkeit auf Menschen gelenkt, die am Rand der Gesellschaft stehen – insbesondere auf Geflüchtete. „Er war einer der bedeutendsten Anwälte für Menschen auf der Flucht und hat ihr Schicksal immer wieder in den Fokus der weltweiten Öffentlichkeit gerückt", betont der Bischof.

Impulse für Klimaschutz und kirchliche Erneuerung

Auch jenseits religiöser Fragen habe Franziskus wichtige Debatten angestoßen. Seine Enzyklika Laudato si', die vor zehn Jahren veröffentlicht wurde, zählt Bischof Krämer zu den bleibenden Vermächtnissen – ein kraftvoller Appell zur Verantwortung gegenüber dem Klimawandel und zur Bewahrung der Schöpfung. Innerhalb der Kirche sei Franziskus zudem ein entschiedener Förderer des synodalen Gedankens gewesen. Er habe nicht nur neue synodale Strukturen angestoßen, sondern diese auch auf der Ebene der Weltkirche und der römischen Kurie etabliert. Krämer zeigt sich hoffnungsvoll, dass dieser Weg von künftigen Päpsten fortgesetzt wird.

Ein Vermächtnis der Hoffnung

Mit der Ausrufung des Heiligen Jahres 2025 unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung" habe Franziskus einen letzten starken Akzent gesetzt. Diese Initiative gebe vielen Menschen gerade in schwierigen Zeiten Halt und Orientierung. „Möge er nun als Pilger der Hoffnung vollenden, was er auf Erden gelebt und verkündet hat", so Bischof Krämer.

Ein Leben für den Glauben

Jorge Mario Bergoglio, geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, war der erste Papst aus Lateinamerika und zugleich der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Nach Studien in Deutschland und Chile promovierte er 1986 an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. 2001 wurde er zum Kardinal ernannt, 2013 zum Papst gewählt.

Während seines Pontifikats veröffentlichte Franziskus vier Enzykliken. Neben Laudato si' (2015) zählen dazu Lumen fidei (2013), Fratelli tutti (2020) sowie Dilexit nos (2024) – sein letztes Lehrschreiben, in dem er die spirituellen Quellen seiner Vision einer solidarischen Welt offenlegte.


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